Der einfachste Weg, die Struktur der Quantentheorie zu skizzieren und zugleich die Problematik ihrer Interpretation aufzuzeigen, führt über paradigmatische Anwendungsfälle. Vor der Quantentheorie dienten solche Beispiele dazu, den Zusammenhang des jeweiligen Formalismus mit dem ihm zugrunde liegenden, tatsächlich stattfindenden physikalischen Vorgang verständlich zu machen. In der Quantentheorie aber dienen sie dem Gegenteil: sie demonstrieren, dass der Versuch, zu erklären, welches reale Geschehen sich hinter dem Formalismus verbirgt, aussichtslos ist.
Deshalb sollen nun als Einleitung zwei bekannte Szenarien präsentiert werden – zunächst in der gewohnten Form, um nochmals klar herauszustellen, zu welch seltsamen, um nicht zu sagen: absurden Annahmen uns die Natur zu zwingen scheint. Eine solche Erinnerung ist vielleicht nicht ganz überflüssig – das reibungslose Funktionieren des Formalismus könnte leicht dazu führen, dass diese Interpretationsprobleme allzu weit in den Hintergrund treten.
Danach werden Schritt für Schritt die Mittel erarbeitet, die für eine lokale und objektive Interpretation der Quantentheorie benötigt werden. Im weiteren Verlauf werden dieselben Szenarien – und einige andere – in den neuen Zusammenhang gestellt und auf eine Weise erklärt, die alle Absurditäten verschwinden lässt und einsichtig macht, was wirklich geschieht. Die neue Interpretation vermeidet aber nicht nur die Seltsamkeiten der üblichen Sichtweise, sie steht überdies auch dem Formalismus näher.
Wie zuvor bei der Erklärung der Relativitätstheorie kann auf das formale Instrumentarium weitgehend verzichtet werden – es handelt sich um reine Interpretationsfragen.